Am 21. Oktober wird Karl-Erich Koch in Berlin geboren. Mutter Anna Koch, geborene Wiedenhöft, Pianistin und Organistin. Vater Ottfried Koch, Violinist. Als Ältester von fünf Kindern wächst Karl-Erich in einer kunstinteressierten Familie auf.
Eignungsprüfung an der Preußischen Akademie der Künste, wo er Käthe Kollwitz begegnet; in der Prüfungskommission sitzend, bestätigt sie ihm sein künstlerisches Talent. Nach dem Tod des Vaters jedoch, der bis dahin als Stadtsekretär beim Berliner Magistrat tätig war, muss Karl-Erich das Reform-Real-Gymnasiums Zehlendorf verlassen. Die finanziellen Verhältnisse zwingen ihn zu einer Lehre als Dekorationsmaler; wobei er mit großer Leidenschaft die künstlerische Arbeit weiter verfolgt.
Mit 18 Jahren verlobt er sich heimlich mit Anneliese Mustroph, seiner späteren Frau, die derzeit Stadtsekretärin beim Bezirksamt Zehlendorf ist, wie auch Pianistin und Organistin.
Erste Teilnahme an der Ausstellung im Zehlendorfer Rathaus, mit dem Portrait von Anneliese; den Ehrenvorsitz hat Max Liebermann. Während der Ausstellungszeit lernt er viele weitere bekannte Künstler kennen, unter anderen den Maler und Grafiker Felix Krause aus Kleinmachnow, der ihm später ein väterlicher Freund wird.
Besuch des Abendstudiums an der Kunstgewerbeschule Berlin, für Schrift und Raumgestaltung, bis zum Beginn der Militärzeit.
Teilnahme an der Ausstellung im Potsdamer Luftschiffhafen mit einem Doppelbildnis von sich und seiner „Zukünftigen“.
Bis 1945 folgen diverse Ausstellungen und Beteiligungen in Berlin, Zehlendorf, Potsdam, Juryfreie Ausstellung, Malerei in Feldgrau und andere mehr.
Beginn des Studiums, Akt und Porträt, bei Professor Otto Freytag in der Vereinigung Bildender Künstler e.V. Berlin.
Selbständigkeit mit Führung eines Malereigeschäftes und weiterer künstlerischer Arbeit währenddessen.
Heirat mit Anneliese Koch, geborene Mustroph, Pianistin, Organistin, Korrepetitorin und Musikpädagogin, mit der er seit den 30iger Jahren in Kleinmachnow wohnt.
Geburt der Tochter Elisabeth.
Militärdienst im 2. Weltkrieg. Unter anderem passiert Karl-Erich den Ort Uschaki, südlich von Leningrad – dem heutigen Sankt Petersburg. Im Marschgepäck immer dabei: Farbe und Pinsel. Seine neusten Arbeiten, die im Feld entstehen, schickt er Felix Krause, der sie rahmen läßt, ausstellt und auch einige verkauft. Mit dem Geld kann Karl-Erich so seine Frau Anneliese und Tochter Elisabeth etwas unterstützen.
Russische Kriegsgefangenschaft; nach der er – wie so viele – zu Fuß zurück nach Deutschland läuft – ein ungefährer Weg von ca. 1.600 km.
Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker und Werbeleiter im VEB Geräte- und Reglerwerk Teltow. Hier beginnt eine langjährige Freundschaft mit Kurt Zieger, ebenfalls Maler und Grafiker aus der Stahnsdorf.
Gründung des Zirkels „Malerei und Grafik“ im Geräte- und Reglerwerk Teltow, zusammen mit Alois Kowol, dem Stahnsdorfer Maler und Grafiker.
Beteiligung an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen in:
Teilnahme an der 3. Deutschen Kunstausstellung Dresden, im neu errichteten Albertinum, Otto Grotewohl hält die Eröffnungsrede.
Entstehung und Verlegung des grafischen Zyklus „Thema 61“, im Verlag Tribüne, Berlin-Treptow über das Arbeitsleben in einem Produktionsbetrieb; basierend auf dem Leben des Arbeiterveteranen Karl Feyh im dem VEB Geräte- und Regler-Werk Teltow.
Karl-Erich Koch erhält den Kunst- und Literaturpreis der DDR für seine „Illustration zum Brigadetagebuch“.
Veröffentlichung „Einer neben Dir. Graphischer Zyklus.“, Karl-Erich Koch und Vilmos Korn, Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, Potsdam.
Leitung des Zirkels „Malerei und Grafik“ im VEB Geräte- und Regler-Werk Kulturhaus Teltow. Unter anderem entstehen die Arbeiten „Erzählung aus meinem Leben“ mit Illustrationen, „Tanz um das Goldene Kalb“, „Es gibt nur einen GOTT“ und „Christus in unserer Zeit“.
Karl-Erich geht in Rente und ist weiterhin privat künstlerisch tätig.
Seine Frau Anneliese stirbt mit 75 Jahren,
* 8. November 1905, † 21. März 1980.
Trotz mehrerer Krankheiten ist Karl-Erich auch im hohen Alter noch aktiv und mischt sich ein. Unter dem Künstlernamen „CARLOTTO“ erfindet er den „OVALISMUS“ und beginnt im Alter von 86 Jahren mit ersten Arbeiten zur Serie – einer Satire auf das „Kunstgeschäft“ und die Gesellschaft mittels Malerei und Text.
Zitat des Künstlers:
„Oval hat keine Ecken und Kanten. Oval ist fast das Ei. Ovale Menschen ecken nicht an, wie ovale Autos. Einbeulungen übersieht man. Kapitalismus, Sozialismus, Trivialismus, Penkerismus: Im OVALISMUS wird alles ovalisierend vereint“.
Das Deutsche Historische Museum, Berlin kauft einige seiner großen Lithografien aus dem grafischen Zyklus „Thema 61“.
Teilnahme an den Ausstellungen „1.000 Jahre Stadt Beelitz“ und auf „Burg Eisenhardt“ in Bad Belzig.
Ausstellung „OVALISMUS“ im Bürgerhaus Teltow.
am 5. März verstirbt Karl-Erich Koch plötzlich und unerwartet.
Im Oktober wäre er 90 Jahre geworden.
Auf dem Waldfriedhof Kleinmachnow befindet sich heute das Grab der
Eheleute Koch.
Juli, Gedenkausstellung im Bürgerhaus Teltow.
© Karl-Erich Koch